Diese Fehler habe ich als Hochzeitsplanerin gemacht!

Ja, jeder macht mal Fehler und gerade, wenn man sich Selbstständig macht, kann da so einiges schief gehen. Denn auch, wenn man sich gründlich vorbereitet, läuft die Praxis manchmal um einiges anders ab!
Ein Beitrag von
Vivian Anna

Heute möchte ich aus dem Nähkästchen plaudern und meine Misserfolge mit euch teilen. Denn hey, wir sind alles nur Menschen und vielleicht hilft es ja dem einen oder anderen werdenden Hochzeitsplaner*in, kommt dem einen oder anderen Hochzeitsdienstleister*in bekannt vor oder ihr lieben Brautpaare lernt mich vielleicht sogar noch ein wenig besser kennen.

Denn, dass ich mein Unternehmen heute so führe, wie ich es führe und dass ich so arbeite, wie ich arbeite… hat alles seine Gründe.

Zu viel Spielraum für Brautpaare & Trauzeugen

Ja, auch ich musste lernen, dass man seine Kunden, bzw. seine Brautpaare erziehen muss! Und damit meine ich nicht, dass ich ungezogene Brautpaare hatte, aber ich musste die Konsequenzen spüren, weil ich anfänglich meine Brautpaare nicht immer in die richtige Richtung geleitet habe.

Das bedeutet z.B., dass ich nicht von Anfang an kommuniziert habe, dass "Terror-Anrufe" (natürlich sehr drastisch ausgedrückt) am Sonntag oder nach 20.00 Uhr nicht in Ordnung, und meine Arbeitszeiten (trotz einer gewissen erforderlichen Flexibilität meinerseits), zu berücksichtigen sind.

Gleichermaßen sind 10 Anrufe und 20 Whatsapp-Nachrichten am Tag aus heutiger Sicht ein NO-GO. Natürlich kommt es auch auf den Inhalt und der Notwendigkeit an, aber i.d.R. führt dieser Spam nicht zum gewünschten Ziel, wenn ich meine Arbeit dadurch immer wieder dafür unterbrechen muss.

Aber nicht nur Brautpaaren muss man die Spielregeln erklären… ich hatte auch die eine oder andere Erfahrung mit sehr engagierten Trauzeugen gemacht, die mir ebenfalls un-abgesprochen eine Menge Arbeit aufhalsten, die nicht zu meinem Aufgabenbereich gehörten und mich sehr viel Zeit und Kraft kosteten.

Daher mein Tipp und meine Erkenntnis: Offen und ehrlich Kommunizieren und Grenzen rechtzeitig ziehen!

Meine Leistungen für „nen Appel & nem Ei“ verkauft oder sogar verschenkt

Am Anfang meiner Selbstständigkeit war ich mir sehr unsicher, was ich für Preise erheben sollte. Obwohl ich auch vor der Selbstständigkeit schon lange in der Hochzeitsbranche tätig war und Hochzeiten organisiert habe, kam es mir irgendwie verrückt vor, direkt so „hoch“ zu kalkulieren. Ich fing also mit echt niedrigen Stundenlöhnen an, weil ich mir auch dachte, dass ich so größere Chancen auf Buchungen habe.

Und so war es auch! Ich wurde im ersten Jahr direkt ausgebucht und das fühlte sich auch großartig an, da ich auch die ersten Referenzen sammeln konnte!

Aber es hatte auch einen bitteren Beigeschmack. Nämlich u.a. auch dieser, und das soll bitte nicht arrogant erscheinen, dass ich durch die niedrigen Preise, auch das ein oder andere Paar „bediente“, welches eigentlich nicht meinem Klientel entsprach oder meiner gewünschten Zielgruppe. Es waren Paare bzw. Hochzeiten, mit denen ich mich nicht identifizieren konnte.

Außerdem habe ich anfänglich nicht bedacht, Anfahrtswege zu berechnen oder die Zeit an einem (damals noch) Sonntag, die bei Besichtigungen „drauf ging“. Ich habe also meine Zeit und Spritgeld verschenkt! Quasi aus Lust und Laune und weil ich nett zu meinen Paaren sein wollte. Schließlich war ich ja irgendwie Teil ihrer Hochzeit.

Mir wurde nach diesem ersten Jahr bewusst, wie viel harte Arbeit ich als Selbstständige in jede einzelne Hochzeit reingesteckt habe und wie viel zeitintensiver das Ganze als "Alleinkämpfer" wirklich war.

Erst dadurch wurde mir klar: Meine Arbeit und der Aufwand, der die Paare glücklich macht, sind jeden Cent wert! Hätte ich preislich so weiter gemacht, hätte es sich erstens nicht auf Dauer für mich rentiert und zweitens, hätte ich nie die Selbstschätzung und vor allem Weiterentwicklung erlangt, die ich als selbstbewusste, unabhängige und wachsende Unternehmerin brauche.

Auf das falsche Pferd gesetzt

Durch die stetig steigenden Anfragen und draus entstehenden Aufträge, die sich mit der Zeit entwickelten, blieb es auch für mich nicht aus mich zu vergrößern. Ich machte Erfahrungen als „Chefin“. Es war so aufregend und es fühlte sich toll an, Unterstützung zu haben und sich diese auch mittlerweile leisten zu können.

Aber die Euphorie hielt nicht lange an, denn nach ein paar Monaten trennten sich schon wieder unsere Wege, da das Herz wohl doch eher für Business-Events schlug und das Streben nach einer eigenen Agentur größer war. Schade, aber hey… Jeder soll seinen eigenen Weg gehen und vor allem, der einen glücklich macht. Das ist wichtig!

Jedoch könnt ihr mir glauben, dass ich nicht schlecht "gestaunt" habe, als ich kurz danach herausfand, dass es nun eine weitere (na ratet mal) Hochzeitsplaner-Agentur in Berlin gab, gegründet von meinem ehemaligen Teammitglied.

Da der Hochzeitsmarkt und somit "der Teich groß genug" ist, hat mich eine weitere Hochzeitsplaner-Agentur in der Umgebung nicht gestört. Es ist ein toller Job, der generell immer mehr Anklang findet und Zuwachs gewinnt.

Wenn da nicht die Sache mit der Ehrlichkeit wäre… und daran hatte ich wirklich sehr zu „knabbern“. Ich denke nicht bzw. möchte es nicht glauben, dass die Person aus Arglist gehandelt oder durch mich versucht hat, sich ein "Leichtes" zu machen. Aber es hat definitiv einen bitteren Beigeschmack.

Vor so einem Fauxpas kann man sich leider nur bedingt schützen, denn hier hat auch vieles mit Vertrauen zu tun sowie guter Menschenkenntnis. Heute bin ich viel vorsichtiger und das lohnt sich! Ich habe ein großartiges und loyales Team an meiner Seite, wofür ich sehr dankbar bin.

Meine liebe Anne, Hochzeitsplanerin in meinem Team! (Bild: Jennifer Thomas)
Spaß muss sein. Und wenn man sich vertraut, macht es gleich doppelt so viel Spaß! (Bild: Jennifer Thomas)

Falsche Investitionen und damit viel Geld verschwendet

Ach ja,… wie viel Euro ich schon in den Sand gesetzt habe für Marketing! Und da kann ich natürlich nur von mir sprechen, also die Erfahrung, die ICH gemacht habe.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich Investitionen in Branchenbüchern (ob Online oder Druck) FÜR MICH nicht gelohnt haben. Werbeanzeigen auf Hochzeitsportalen genauso wenig. Ich habe keine einzig lohnende Anfrage über die Jahre erhalten auf Grund der Eintragung von klassischen Hochzeits-Branchenbüchern bzw. Portalen.

Und diese Eintragungen sind oft sehr kostspielig! 

Meine Empfehlung für Unternehmer*innen: legt viel Wert auf eine ordentliche Homepage und investiert Zeit in Social Media wie Instagram. Ein Account dort ist deine virtuelle Visitenkarte! Du kannst dich und deine Arbeit bestens präsentieren und viele Brautpaare checken neben dem googlen ebenso Instagram und Pinterest ab!

Auch sind Empfehlungen sehr wichtig! Daher überzeuge nicht nur mit toller Arbeit, sondern auch mit Empathie und einem sympathischen Wesen.

Natürlich kann ich euch sagen, ich habe noch weit aus mehr Fehler gemacht, aber ich glaube, dass diese wohl aus heutiger Sicht die Prägnantesten waren.
Ihr möchtet, dass ich zu einem bestimmten Thema ebenfalls aus dem Nähkästchen plaudere? Lasst es mich wissen.
Fehler machen ist menschlich, wichtig ist, wie man damit umgeht!

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